„Demokratie braucht keine Revolution“: Martina Weyrauch im Fragebogen-Interview

Martina Weyrauch, promovierte Juristin, leitet seit 2000 die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung. 1990 war sie an den Beratungen zum Zwei-plus-Vier-Vertrag beteiligt, bis 1997 war sie Referentin des brandenburgischen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe. Am 31. Januar sitzt sie auf dem Podium beim Bildungsforum im Einstein 28 zum Thema „Streitkultur als Lernfeld der Demokratiebildung“. Vorab hat sie uns per E-Mail ein paar demokratische Fragen beantwortet:

Heute Morgen habe ich … mich in den sozialen Netzwerken in eine Debatte eingeschaltet, in der eine Vertreterin der AfD im Landtag Brandenburg wegen ihres Aussehens lächerlich gemacht wurde.


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Raus aus der Blase! Ein partizipativer Abend zur Politik im Netz

Martin Fuchs & Carline Mohr

Zu Beginn des eineinhalbstündigen Ritts durch die Tiefen und Untiefen der politischen Kommunikation im Netz zeigt ein Blick in den Saal: Bevor die Debatte auf der Bühne überhaupt losgeht, ist sie im Netz schon in vollem Gange. Zugegeben: Nicht alle, die an diesem Abend im Einstein 28 ihre mobilen Endgeräte gezückt haben, haben dabei Politisches im Sinn – ein freundlicher älterer Herr fragt mich, ob ich ihm nicht kurz mit dieser einen immer wieder aufploppenden App auf seinem Smartphone behilflich sein könnte.


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Das Gütesiegel des Grundgesetzes: Norbert Lammert im Gespräch über die Wiedervereinigung und das „Experiment Demokratie“

Ohne die besondere Qualität des deutschen Grundgesetzes wäre die Wiedervereinigung vielleicht ganz anders verlaufen – das sagt der ehemalige Bundestagspräsident und begeisternde Demokrat Norbert Lammert im Gespräch mit Maria Fixemer. Ein Interview zum 70. Geburtstag des beispiellosen Gesetzestextes.

#wirgewinnt: In diesem Jahr haben wir durch drei Jubiläen drei demokratische Großereignisse des letzten Jahrhunderts zusammen im Blick: 30 Jahre Mauerfall, 70 Jahre Grundgesetz, 100 Jahre Weimarer Verfassung. Haben sich für Sie aus dieser Zusammenschau neue Erkenntnisse ergeben?

Norbert Lammert: Der stärkste, nicht nur kalendarisch zufällige Zusammenhang zwischen den drei großen Jubiläen besteht für mich in dem denkwürdigen Beschluss der frei gewählten Volkskammer der DDR 1990, dem Geltungsbereich des Grundgesetzes beizutreten. Das heißt, hier haben wir den auch historisch, wie ich glaube, beispiellosen Vorgang, dass ein existierender Staat sich durch Parlamentsbeschluss auflöst und einem anderen existierenden Staat und seiner Verfassung beitritt.


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„Eine unglaubliche Geschichte“: Sängerin Salome Kammer hat der deutschen Nationalhymne nachgespürt

Porträt von Salome Kammer

Die deutsche Demokratie und ihre Symbole – das war und ist keine einfache Beziehung. Flagge, Hymne, Bundesadler, solche Zeichen der Nation werden zwar zu offiziellen Anlässen und Sportereignissen irgendwie gebraucht, aber angesichts der deutschen Vergangenheit scheint besondere Verehrung nicht angebracht. Die Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold haben es immerhin ins Grundgesetz geschafft und sind seit dem „Fußball-Sommermärchen“ von 2006 als Accessoire des treuen Fans unverzichtbar. Anders ergeht es der deutschen Nationalhymne, die immer noch umstritten ist: Die letzte Petition dazu an den Bundestag stammt aus dem Jahr 2017. Salome Kammer weiß in unserem Interview darüber einiges zu erzählen.


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