Demokratischer Schwung, der einen Dämpfer erhielt: Was lief schief bei der Wiedervereinigung?

„1989: Sieg der Demokratie oder Auftakt zum Zerfall des Westens?“ – Die Frage stand über der Diskussionsrunde am 7. Oktober in der Black Box im Gasteig. Sie zitiert eine These des Historikers Norbert Frei, der bei der Veranstaltung zwischen Adriana Lettrari und Stephan Bickhardt auf dem Podium saß. Die Analysen des Historikers trafen auf die persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen zweier Zeitzeug*innen aus dem Osten der Republik – eine interessante Begegnung, über die Michael Meyen ebenso interessant berichtet:

Adriana Lettrari, Norbert Frei & Stephan Bickhardt. Foto: privat | Ullstein Verlag | Robert-Havemann-Gesellschaft/Dirk Vogel

 

Was Adriana Lettrari, die die Wende als Jugendliche erlebte, und der frühere Bürgerrechtler Stephan Bickhardt diagnostizieren, ist eine geglückte zivilgesellschaftliche Revolution in der DDR, deren Schwung im Beitritt zur Bundesrepublik ins Kiesbett fuhr. Das demokratisch bewegte Ostdeutschland wurde nicht auf Augenhöhe im Westen begrüßt. Diese Frusterfahrung sei von der Geschichtswissenschaft noch nicht beschrieben oder anerkannt, schreibt Meyen in seiner Rezension.

Prof. Michael Meyen ist Sprecher des BMBF-Forschungsverbunds Das mediale Erbe der DDR. Akteure, Aneignung, Tradierung.

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