Das neue Jahr nimmt Fahrt auf und auch das Programm der Münchner Volkshochschule zu „Deutschland und die Demokratie“ geht in die nächste Runde: Rund 80 Veranstaltungen erwarten euch im Januar und Februar. Wir haben neun davon herausgesucht, mit denen ihr demokratisch ins neue Jahr (und in die heiße Phase der Münchner Kommunalwahl) starten könnt. Noch mehr gibt’s im Netz unter www.mvhs.de/demokratie.
1. Alles auf Anfang
Kino am Nullpunkt? Filmische Übergänge nach 1945
Die „Stunde Null“ ist ein Mythos der deutschen Nachkriegszeit. Allerdings gab es nicht immer einen Neuanfang – allzu oft wurde an Bestehendes angeknüpft, so auch in der Filmbranche. Die Filmreihe „Kino am Nullpunkt“ zeigt Arbeiten junger Regisseure der 40er-Jahre, die sich einigen unbequemen Fragen der Nachkriegsjahre stellten und die innere und äußere Verfassung Deutschlands ins Bild setzten. Dazu gehören „Berliner Ballade“ mit Gert Fröbe oder „Die Mörder sind unter uns“ von Wolfgang Staudte.
- Filmreihe
ab Do. 16. Januar | 19 Uhr
Einstein 28
2. Das erste Mal
Mitmischen! Kommunalwahl für junge Wähler*innen
Gehört ihr auch zu den 37.000 Münchner*innen, die bei der Kommunalwahl am 15. März erstmals wählen können? Warum es Sinn macht, sich für Politik vor der eigenen Haustür zu interessieren, was ihr hier bewegen könnt – und natürlich warum ihr unbedingt wählen gehen solltet: Das sind Themen einer Diskussionsrunde, die die Münchner Volkshochschule zusammen mit dem FestSpielHaus in Ramersdorf organisiert. Kommunalpolitiker*innen des Münchner Ostens und Münchner Stadträt*innen stehen euch Rede und Antwort.
- Stadtteilpolitisches Forum
Do. 16. Januar | 18.30 Uhr
FestSpielHaus
3. Blick zurück nach vorn
Ringen um die Demokratie – Das 20. Jahrhundert in Deutschland
Ein Rückblick auf das letzte Jahrhundert fällt zunächst nicht zugunsten der Demokratie aus – Weltkriege, Völkermorde, Diktaturen kommen da wohl als erstes in den Sinn.
Doch das 20. Jahrhundert ist auch geprägt von demokratischen Aufbrüchen und Erfolgen. Ein Podiumsgespräch mit Historiker*innen und Zeitzeug*innen widmet sich diesen positiven Traditionslinien. Dabei wird auch diskutiert, wie eine politische Erinnerungskultur heute aussehen und die Demokratie von morgen fördern kann.
- Podiumsgespräch
Mo. 20. Januar | 19 Uhr
Gasteig | Black Box
4. Vermächtnis eines Visionärs
Der Europäer Václav Havel
Im Januar 1990 besuchte Václav Havel als tschechoslowakischer Staatspräsident Ost-Berlin und München. Eine Reise, die auch Ausdruck seiner Vision eines friedlichen Miteinanders in Europa sein sollte: „Gemeinsam können wir ein demokratisches Europa anstreben, [… ] das der Welt keine Kriege gibt, sondern Toleranzstrahlen in sie hineinsendet.“ Ein Podiumsgespräch mit deutschen und tschechischen Historiker*innen und Journalist*innen widmet sich dem Dramatiker, Philosophen, Menschenrechtler, Politiker und überzeugten Europäer Havel.
- Podiumsgespräch
Mi. 22. Januar | 19 Uhr
Einstein 28 - Das Programm der Reihe Havel in München (PDF) des Adalbert Stifter Vereins
5. Hingeschaut
#Widerstand
Die Dokumentarfilmreihe Hier&Jetzt von MVHS und DOK.fest wird im Januar fortgesetzt mit #Widerstand von Britta Schoening. Sie porträtiert drei junge Frauen, die in sehr unterschiedlichen Extremen ihre (nicht nur politische) Heimat suchen: Als Aktivistin bei Geflüchteten in Griechenland, in der identitären Bewegung Österreichs oder als muslimische Poetry-Slammerin in Deutschlands Hauptstadt.
- Film & Gespräch
Do. 23. Januar | 18 Uhr
Rio Filmpalast
6. Krisengespräch
Wir leben in politisch bewegten Zeiten.
Die Demokratie ist in der Krise – dieser Thematik widmen sich aktuell unzählige Artikel, Bücher, Kommentare und Podiumsdiskussionen. Allerdings dürften längst nicht alle so spannend und aufschlussreich sein wie ein Gespräch zwischen dem Soziologen Armin Nassehi und dem Politologen Jan Werner Müller, beide bekannt für scharfsinnige Analysen unserer Gesellschaft. Im Bildungszentrum Einstein 28 könnt ihr sie live erleben. Vorherige Anmeldung empfohlen!
- Podiumsgespräch
Mo. 27. Januar | 19 Uhr
Einstein 28
7. Bildmächtig
Herlinde Koelbl – Chronistin der Gegenwart
„Spuren der Macht. Die Verwandlung des Menschen durch das Amt“ gehört zu den bekanntesten Arbeiten der renommierten Fotokünstlerin – und auch mit mittlerweile 80 Jahren verabredet sie sich noch mit Angela Merkel zum jährlichen Fototermin. Im Januar ist Herlinde Koelbl zu Gast an der Münchner Volkshochschule und spricht über ihre Arbeit, über die Wirkmächtigkeit der Bilder und ihre Rolle als Chronistin von Politik und Gesellschaft.
- Vortrag
Di. 28. Januar | 19 Uhr
Gasteig | Carl-Amery-Saal
8. München wächst …
Mitmischen! Wie wollen wir wohnen?
„Wohnen trotz München“ titelte mucbook vor einiger Zeit, was einiges anspricht, das den Münchner*innen auf den Nägeln brennt: Wohnungsnot, unbezahlbarer Wohnraum, städtische Infrastruktur an der Belastungsgrenze und nicht zuletzt die Frage, ob und wie wir Bürger*innen mitbestimmen können bei Wohnungsbau und Quartiersentwicklung in unserer Stadt. Genau darum geht es bei einer Diskussionsrunde mit Stadtteilpolitiker*innen und Stadträt*innen des Münchner Nordens. Kommt vorbei und mischt mit!
- Stadtteilpolitisches Forum
Do. 30. Januar | 18 Uhr
MVHS Stadtteilzentrum am Hart
9. Zofft euch – aber richtig!
Im Widerstreit – Streitkultur und Demokratiebildung
„Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine“, meinte einst Helmut Schmidt. Doch der Streit ist kein Wert an sich, Hate Speech und unversöhnliche Fronten schaden der Demokratie – ebenso wie Denk- und Diskussionsverbote. Es gilt also, Spielregeln zu definieren und das Aushandeln von Kompromissen als Ziel anzusehen. Das alles muss man lernen – und hier hat die politische Bildung ihre Aufgabe. Wie sie mit dieser Aufgabe umgehen kann, das wird auf einer Tagung im Einstein 28 mit vielen Expert*innen diskutiert.
Zum Ausklang gehen Faltsch Wagoni die Sache kabarettistisch an: Auf in den Kampf, Amore!