Gedenken zum 9. November – Demokratie braucht Erinnerung

Der 9. November: ein Datum, das in besonderer Weise mit der Geschichte der deutschen Demokratie verknüpft ist. Der Fall der Mauer vor 30 Jahren fiel auf diesen Tag, die Ausrufung der ersten deutschen Republik 1918. Und es ist der Tag der sogenannten „Reichskristallnacht“ von 1938: Nun gingen von München Terror und Gewalt aus, das Signal für eine brutale Hetzjagd auf Juden. Die Gedenkveranstaltungen, die im November an vielen Orten Münchens stattfinden, halten uns die Ereignisse im Gefolge dieser Nacht im Gedächtnis und erinnern an die Opfer.

Dieses Gedenken ist umso wichtiger, weil es uns mahnt, wachsam zu bleiben für die demokratische Gegenwart unseres Landes. Besonders die Lesung am Gedenkstein der ehemaligen Hauptsynagoge am 10. Dezember bietet dabei Gelegenheit, das Gestern mit dem Heute zu verbinden und die Solidarität mit den jüdischen Münchnern und Münchnerinnen zum Ausdruck zu bringen.

In diesem Jahr wird bei der Namenslesung besonders jener verfolgten und ermordeten Münchner Jüdinnen und Juden gedacht, die als überzeugte Demokraten Widerstand gegen den menschenfeindlichen Ungeist der Zeit geleistet haben. Es gab unter den Verfolgten mutige Persönlichkeiten, die in ihrem jeweiligen Wirkungskreis für die Bewahrung freiheitlich-parlamentarischer Strukturen eingetreten sind und die sich dem NS-Regime entgegengestellt haben. Sie sind demokratische Vorbilder, deren Handeln uns – besonders heute, da wir in vielerlei Hinsicht zur Verteidigung unserer Demokratie aufgerufen sind – Orientierung bieten kann.


Gedenken an den 9. November 1938 in München

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